Guguletu
Gestern habe ich David besucht. Ich ging um 9:30 in die St. Stephens-Gemeinde, in der er angestellt ist um unter Obdachlosen zu arbeiten. Die Arbeit nennt sich U-Turn und hat mich sehr beeindruckt. Sie holen Leute regelrecht von der Straße und geben ihnen eins von 20 Betten in einer alten Lagerhalle. Ich kenne David von der Doulos und dieser Job entspricht voll seiner Begabung. Nach dem Gottesdienst habe ich Nathan kennen gelernt. Er fällt auf weil er an einer Krücke geht. Nathan ist einer dieser Menschen, denen David helfen konnte. Er ist Inder und ist vor einigen Jahren ohne Hab und Gut aus Durban nach Kap-Stadt "gezogen", um ein neues Leben anzufangen. Die Gehhilfe braucht er seitdem er mehrmal angeschossen wurde, weil er einer Straßengang nicht beitreten wollte. Er ist zum Glauben gekommen, sobald er aus dem Koma erwacht ist. Ich hätte gern noch mehr von dieser Geschichte gehört, aber David und ich mussten weiter.
Mit dem Taxi* sind wir nach Guguletu gefahren. Dem Ort in Kap-Stadt, in dem David aufgewachsen ist und in dem seine Eltern wohnen. Guguletu ist ein Erlebnis für sich! Der Gottesdienst den sein Vater üblicher Weise hält war bei unserer Ankunft um 12:30 noch in vollem Gange. Guguletu ist eines der ärmsten Viertel in Kapstadt. Die meisten Häuser sind etwas bessere Wellblechhütten aber das Haus von Davids Eltern fand ich sehr schön eingerichtet und gemütlich. Ich habe auf dem Sofa bestimmt eine halbe Sunde ein Nickerchen gehalten.
Am Abend sind wir wieder zurück in den Abendgottesdienst nach St.Stephens gefahren. Die haben sonntag-abends immer Jugendgottesdienst. Jetzt habe seitem ich hier bin fünf Gemeinden besucht aber ich habe mich noch nicht entschieden, wo ich bleiben werde.
*Taxifahren ist hier nicht vergleichbar mit zuhause. Die Minibusse sind für alle hier bezahlbar dafür völlig überfüllt und ungemütlich – ein Muss-Erlebnis, wenn man in Afrika ist.